Minden (jk). „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagen Lieselotte (83) und Gerhard Schlötel (84) und begründen mit diesen Worten das relativ einfache Geheimnis ihrer Ehe, die seit 60 Jahren hält.
Die Diamantene Hochzeit werden die zwei privat feiern, in einem Zelt im Garten ihres Hauses am Talerweg in Minden. Vor 60 Jahren feierten sie im Ratskeller Minden. „Da lief sogar ein Oberkellner herum“, sagt Gerhard Schlötel rückblickend.
Tanz in Meißen mit der Kapelle von Werner Kresse
Sie sind beide in Münster geboren, treffen aber erst in Minden aufeinander, wohin es ihre Familien während des Krieges verschlägt. Lieselotte Bock, wie sie damals heißt, arbeitet bei Foto Stricker. Gerhard Schlötel ist ein talentierter und aufstrebender Elektromeister, der bei Flöttmann beschäftigt ist. Bei Foto Stricker soll er eine Schaufensterbeleuchtung einbauen. Näher kommen sich beide bei der Photokina in Köln und beim Tanz in Meißen, wo die Kapelle von Werner Kresse aufspielt.
Sie haben sich ihren Humor bewahrt
Gerhard Schlötel hält bei den Eltern von Lieselotte um die Hand ihrer Tochter an – mit allem Zipp und Zapp, inklusive Anzug und Blumen. „Ich hatte extra fünf rote Nelken besorgt“, sagt Gerhard Schlötel stolz. „Und ich mag gar keine Nelken“, ergänzt Ehefrau Lieselotte und lacht. Auch ihren Humor haben sie sie sich über die vielen Jahre bewahrt. „Sicherlich gab es auch mal Streit. Aber damit haben wir uns nicht lange aufgehalten“, erklärt Gerhard Schlötel.
Sie heiraten am 19. August 1961 und machen sich sechs Jahre später, zunächst gemeinsam mit Kurt Lesemann, selbstständig. Ihr erster Umsatz ist eine Siemens-Wasserpumpe für 350 Mark. „Das war damals viel Geld“, erinnert sich Lieselotte Schlötel. In den Folgejahren erleben sie sämtliche Högen und Tiefen des Unternehmertums, doch sie halten zusammen und sind gemeinsam erfolgreich.
Nie über einen längeren Zeitraum voneinander getrennt
Das Ehepaar Schlötel lebt seit vielen Jahren im Ruhestand. Die Elektro Schlötel GmbH führen längst die beiden Söhne Thomas und Peter. Und auch der 21-jährige Enkelsohn Patrik macht eine Ausbildung zum Elektroniker. Inwieweit der zweite Enkelsohn Jannik das Geschäft mit Elektrotechnik noch packt, ist offen. Er ist erst 15 Jahre alt.
Ihren Ruhestand genießen die Schlötels mit Reisen. Sie besitzen ein großes Wohnmobil, mit dem sie schon halb Europa befahren haben. „Während Corona bleiben wir aber in Deutschland“, sagt Lieselotte Schlötel. Mit dabei ist immer Max, ein dreijähriger Langhaar-Rauhhaardackel. „Wenn er lieb ist, nennen wir ihn Maxi“, verrät Gerhard Schlötel. Das Ehepaar freut sich über eine gute Gesundheit und findet dann einen möglichen weiteren Grund, warum ihre Ehe eventuell so lange gehalten hat. „Wir waren, außer ganz am Anfang, nie über einen längeren Zeitraum getrennt.“
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